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Während einige Menschen immer gelassen bleiben, wenn sie selbst über eine längere Zeit nichts essen, werden andere schnell gereizt und launisch. Doch warum ist das so?

"Hangry", eine Wortneuschöpfung aus dem Englischen, bringt die Verbindung von "hungry" (hungrig) und "angry" (wütend) auf den Punkt: es beschreibt den Zustand, wenn der Hunger immer größer und die Laune immer schlechter wird. In mehreren Studien wurde bereits ein deutlicher Zusammenhang zwischen Hungergefühl und negativen Gefühlen wie Ärger, Ungeduld und Reizbarkeit festgestellt. In einem Experiment wurde beispielsweise gezeigt, dass hungrige Teilnehmer neutrale Reize auffallend häufiger als negativ bewerteten, als Gesättigte.

Was der genaue Grund für die „Hunger-Wut“ ist, ist allerdings noch nicht eindeutig bewiesen. Eine mögliche Ursache könnte im Blutzuckerspiegel liegen. Dieser ist bei manchen Menschen konstanter, während er bei anderen stark schwankt, was erklären würde, warum nicht alle gleichermaßen unter „hangry“-Gefühlen leiden. Dem Ansatz zufolge könnte ein steil abfallender Blutzuckerspiegel dazu führen, dass das Gehirn nicht mehr im gleichen Maß in der Lage ist, Emotionen zu kontrollieren. Eine andere Erklärung vermutet, dass die Hungersignale des Körpers oft überhört oder bewusst ignoriert werden. Mit den negativen Gefühlen versucht dann der Körper auf seine Bedürfnisse aufmerksam zu machen. Letztlich haben wahrscheinlich auch die Gene einen Einfluss darauf, ob nur der Magen knurrt oder der ganze Mensch. Die Gesamtheit der Untersuchungen hat bisher jedenfalls verdeutlicht, dass es kein einfach zu erklärender Zustand, sondern ein komplexer Prozess ist, der hinter den hungergesteuerten Gemütsausbrüchen steht.

So kompliziert die Erklärung dahinter auch sein mag, so einfach ist allerdings die Lösung: essen. Wer bereits weiß, dass er dazu neigt, "hangry" zu werden, kann sich also gesunde Snacks bereithalten und so sich selbst und sein Umfeld schützen.